Heute früh begegnete mir auf meiner Joggingrunde eine alte Dame mit einem etwas übergewichtigen Dackel. Als ich gerade zum Überholen ansetzte, drehte sich die Frau zu mir um und sagte anerkennend: „Wie elegant!“
Ich wusste zuerst gar nicht so recht, was sie meinte. Erst schrieb ich die Bemekung der Dackeldame zu, die bemüht war, eins ihr kurzen krummen Beinchen vor das andere zu setzen. Mein Aufzug konnte es auch nicht sein. Ich fühlte mich, verschwitzt wie ich war, eher etwas derangiert.
„Sie laufen so elegant, toll!“ wiederholte die Frau und jetzt begriff ich, dass Sie meinen Laufstil meinte.
Nun muss ich sagen, dass mir das Laufen heute früh alles andere als leicht gefallen ist. Nachdem ich gestern Nachmittag einen Yoga-Workshop zum Thema „Detox“ unterrichtet habe, fühlt sich mein Körper heute überschwemmt an von Abfallstoffen, die sich durch die Übungen gelöst haben. Kurz: Meine Beine fühlten sich beim Laufen so schwer an, dass ich mittlerweile schwer keuchte und meine Last damit hatte, vorwärts zu kommen. Was mich im übrigen sehr mit der Dackeldame verband.
Solche Begegnungen verzaubern mir den Tag. Meine Mundwinkel zogen augenblicklich nach oben, mein Körper streckte sich und wurde aufrechter. Und wäre ich nicht so verschwitzt gewesen, hätte ich die alte Dame erst einmal herzlich in den Arm genommen. In Gedanken habe ich genau das getan. Und ich hoffe, dass es heute in ihrem Leben jemanden gibt, der sie liebevoll umarmt und ihr sagt, was für ein wunderbarer Mensch sie ist.