Der nächste Camino in Sicht

Kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen – viel zu früh, wenn Ihr mich fragt – hält es einen kaum noch drinnen. Sobald die Glieder von dem Licht einigermaßen aufgewärmt sind und das vertraute Knirschen unter den Füßen wie Musik erklingt, scheint der ganze Körper wie von selbst vorwärts zu tänzeln.

Gestern hatte ich das große Glück, mit einigen Camino-Pilgern aus dem Großraum Frankfurt durch den Taunus zu wandern. Facebook sei Dank wird mein Netzwerk immer größer. Und ich bin erstaunt, wie viele Jakobspilger praktisch bei mir um die Ecke wohnen. Dabei hatte ich 2017 nach meiner Rückkehr bereits versucht, Kontakte zu aktivieren. Hat aber irgendwie nicht geklappt. Vermutlich war da noch nicht die richtige Zeit dafür. Wer sich uns anschließen möchte, kann gerne der noch sehr jungen Facebook-Gruppe beitreten: https://www.facebook.com/groups/2272073229728344/

Ich zehre immer noch von den Erfahrungen, die ich vor zwei Jahren auf dem Camino machen durfte, und denke immer wieder gerne an diesen unglaublichen Weg zurück. Doch heute bin ich nicht mehr wehmütig. Ich wünsche es mir nicht genau so zurück, habe keine Erwartungen mehr an einen neuen Weg. Viel eher habe ich das Gefühl, dass ich von damals bis heute einen riesigen Satz nach vorn gemacht habe. Ich kann das heute viel besser spüren als bei meiner Rückkehr vor zwei Jahren. Ich bin tatsächlich eine andere geworden. Mein Selbstverständnis ist ein anderes. Und meine Reaktionen auf meine Umgebung haben sich ebenfalls verändert.

Und während ich das spüre, schaue ich schon wieder nach vorn auf meinen nächsten Camino im Juni diesen Jahres. Seit dem Treffen mit den Pilgern gestern bin ich wieder völlig angefixt. Den Flug habe ich schon vor zwei Monaten gebucht. Aber heute habe ich auch meine erste Unterkunft in Madrid reserviert. Dort werde ich mich mit Freunden von Keith treffen: Renée und Leighton aus Texas. Wir werden einen gemeinsamen Abend in Madrid verbringen, und mit ein bisschen Glück kommt auch mein Pilgerfreund Alex aus Madrid dazu. Sofern er nicht selber gerade auf dem Camino ist.

Von Madrid aus geht’s mit dem Zug nach Astorga. Dort treffen wir dann Keith und gehen gemeinsam ein Stück auf dem Camino Francés nach Sarria, wo Keith sich verabschiedet, der dann in einem Höllenritt in die USA zurück fliegen wird, um rechtzeitig zu einem Firmen-Event vor Ort zu sein. Ich für meinen Teil werde von Sarria wohl mit dem Bus nach Oviedo fahren und den Primitivo ein zweites Mal gehen. Heißt also für uns beide: ankommen in Sarria und sofortige Zerstreuung in alle Winde. Ganz wohl ist mir nicht bei dem Gedanken. Ich bin eh keine Größe im Abschiednehmen.

Das also ist der Plan. Ob es dann so kommt: Wer weiß das schon? Ich lass mich mal überraschen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..