Der Jahreswechsel ist immer auch eine gute Gelegenheit, auf das zu schauen, was unmittelbar hinter mir liegt. Was hat mein Leben im vergangenen Jahr bestimmt? Was ist mir gut gelungen und wie ist es mir gelungen. Wie habe ich meine Ressourcen eingesetzt? Und habe ich die Energie auch wieder zurückbekommen?
Die Antworten auf diese Fragen geben mir die Möglichkeit, meinen Blickwinkel zu vergrößern und neue Sichtweisen einzunehmen. Ich spüre meinem eigenen Anliegen nach und gebe dem, was sich entwickeln soll, mehr Raum. Wenn ich mein Ziel für das kommende Jahr definiert habe, kann ich losgehen. Schritt für Schritt.
Im Grunde treffen diese Überlegungen genauso auf die Vorbereitungen für das Pilgern zu. Denn niemand geht los ohne eine Bestandsaufnahme: Was habe ich an Ausrüstung? Welche inneren Motive leiten mich? Welche Fähigkeiten bringe ich mit? Habe ich das nötige Vertrauen, auf dem Weg in der Fremde zu bestehen? Was benötige ich auf meinem Weg? Und wohin wird er mich führen?
Eines ist gewiss: Wenn ich auf meinem Weg nicht beständig voran gehe, werde ich nicht ankommen. Es ist also nötig, ausdauernd in Richtung auf das einmal gesteckte Ziel hinzuarbeiten. Durch die tägliche Routine werde ich Schritt für Schritt eine andere.
In einer langen Lebensspanne kann es schon einmal sein, dass man den Überblick verliert. Darum ist es für mich so wichtig, dass ich mich immer wieder neu ausrichte. Gerade das Pilgern gibt meinem Leben Richtung. Mehr noch: Das Pilgern ist wie ein beständiges Gebet. Atem, Geist und Körper verschmelzen zu einer Einheit und geben mir damit innere Führung. Die einen nennen das Gott. Andere nennen es Flow. Wie auch immer man es nennen möchte: Dieses Gefühl, dass alles eine Einheit bildet, möchte ich mir bewahren. Auf täglicher Basis.