Ich, mir, mein … Wird das unser Schicksal sein?

Allmählich, so scheint es, gehen uns hinsichtlich der Pandemie wohl völlig die Ideen aus. Da wird aufgrund steigender Zahlen ein harter Oster-Lockdown verordnet, was ja noch verständlich wäre. Dass man aber die sowieso übervollen Lebensmittelmärkte durch Verordnung eines „Ruhetags“ am Gründonnerstag noch mehr belastet und so dafür sorgt, dass sich dort an den übrigen drei Einkaufstagen vor Ostern noch mehr Menschen gegenseitig auf die Füße treten, zeugt tatsächlich von völiger Planlosigkeit. Es wundert einen ja nicht mehr, nachdem man hierzulande zwar keinen Übernachtungsurlaub in der eigenen Region machen darf, gleichzeitig aber volle Ferienflieger nach Malle starten dürfen.

Am meisten aber stört mich das allseitige Klagen auf hohem Niveau. Von Anfang an schien es in dieser Pandemie immer nur um eine rasche Wiederherstellung des altgewohnten Zustands zu gehen, und zwar mit den altbekannten Methoden. Die Mantra-artige Forderung nach der raschen Entwicklung eines Impfstoffs, damit man schnellstmöglich wieder zum alten Status-Quo zurückkehren kann, hat mich schon frühzeitig aus der Fassung gebracht. Die Technik soll’s mal wieder richten. Und gleichzeitig gilt jetzt, nachdem es Impfstoffe gibt, wieder mal das Recht der Stärkeren. Ich, mir, mein – jeder für sich und ohne Rücksicht auf die anderen. Gestern eröffnete mir jemand aus meinem Umfeld tatsächlich, dass er es sehr begrüße, wenn die Arztpraxen dann auch endlich impfen dürfen, denn da würde man die Impfreihenfolge sicher etwas flexibler handhaben. Will heißen: Dann geht das Hauen und Stechen erst richtig los, und wer gute Verbindungen hat, hofft dann, die bislang so hoch gehaltene Impreihenfolge zu umgehen.

Was dabei ja völlig vergessen wird. Wir befinden uns in einer Pandemie. Wie mein Freund Keith aus Texas kürzlich den Astrophysiker, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator Neil deGrasse Tyson zur Situation in den USA zitiert hat: In einigen Bundesstaaten die Maskenpflicht abzuschaffen, während der Rest des Landes die Maskenpflicht aufrechterhält, bedeute eine Pinkelzone in einem Schwimmbecken einzurichten. Das heißt nichts anderes, als dass wir der Pandemie nur begegnen können, indem wir alle miteinander und füreinander an einem Strang ziehen.

Während die Tatsache einer weltumspannenden Virus-Gefahr offensichtlich ist, hätte ich gerne an dieser Stelle auch die Diskussion gesehen, wie es denn eigentlich um unseren Globus bestellt ist. Diese Covid-Krankheit erstickt uns und wir ersticken unseren Planeten. Man muss schon arg am Spiegel vorbeischielen, um da keine Parallele zu entdecken. Die Gefahr, die von diesem Virus ausgeht, wäre auch eine wunderbare Chance gewesen, unsere Werte und unser Verhalten mal auf den Prüfstand zu stellen. Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass das nicht in Teilen auch jetzt noch dauerhaft geschieht. Doch die meisten von uns sind nun Corona-müde und nach einem Jahr sind der schöne blaue Himmel ohne Kondensstreifen, die Stille und das laute Zwitschern der Vögel offensichtlich vergessen. Das Wesentliche rückt wieder in den Hintergrund. Und kaum haben sie ihren Pieks erhalten, schon geht’s wieder in die vollen.

Dass man an Symptomen herumschraubt, während man gleichzeitig nahezu stur und pedantisch genau die Lebensweise pflegt, die einen soweit gebracht hat, dass man sich steif, unausgeglichen, krank und müde fühlt, kennt man ja aus der westlichen Medizin zur genüge. Wir sind es gewohnt, dass wir nahezu alles mit Medikamenten in den Griff bekommen. Wenn wir gar nicht mehr weiter wissen, schieben wir unsere Zipperlein auf unser fortgeschrittenes Alter und glauben, es sei normal, sich energielos, antriebslos und überlastet zu fühlen.

Dabei wäre es so einfach mal eine andere Erfahrung zu machen. Wir alle wissen ja, was wir für unsere Gesundheit brauchen: eine gesunde Ernährung, sauberes Wasser, eine saubere Umwelt, ausreichend Schlaf und Ruhephasen, soziale Kontakte, eine sinnvolle Beschäftigung. Das sind die Basics.

Gerade in meiner Green Detox-Phase stelle ich mich wieder auf diese einfachen Grundbedürfnisse ein. Inzwischen bin ich bei Tag 5 meiner Kur angelangt und fühle mich zwar immer noch ein wenig überschwemmt von all den Stoffen, die mein Körper nun loslässt. Aber ich spüre ganz deutlich, dass ich auf einem guten Weg bin. Inzwischen wache ich bereits am frühen Morgen ohne Wecker auf und greife ganz selbstverständlich zu lauwarmem Zitronenwasser, um danach schnurstracks auf meine Yogamatte zu gehen. Ich musste meinen Rhythmus ein wenig anpassen, doch ich stelle fest, dass dies nicht das Ende der Welt ist. Im Gegenteil. Ich beginne wieder einen besseren Kontakt zu mir zu haben, Altbewährtes zu hinterfragen und auch flexibler zu werden.

Natürlich spielt sich die Entgiftung nicht nur auf der körperlichen Ebene ab. Vermutlich deshalb musste ich in diesem Post erst einmal Dampf ablassen. Wie schon zuvor erwähnt, beeinflusst die Entgiftung – genau wie im übrigen auch die Ernährung – alle Ebenen meines Daseins. Das wieder neu zu entdecken ist mein Gewinn aus den ersten Tagen „Green Detox“ und vor allem dem Verzicht auf einige Genussmittel, wie Kaffee und Zucker.

Bis bald an dieser Stelle. – Und bleibt ges:-)nd!

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