Über die ersten Fastentage mit den unausweichlichen Nebenwirkungen – Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gereiztheit – hilft mir immer ganz gut die Anfangsenergie. Selbst wenn einmal der Gedanke an eine Tasse Cappuccino, Schokolade oder sonst irgendeine Leckerei aufkommt, so trägt mich die Neugier des Anfängers immer ganz gut über die schwerste Zeit. Auf dem Camino Francés hat das mich am ersten Tag das über den Pyrenäen-Pass gebracht. Heute hilft es mir, die unangenehmen Begleiterscheinungen einer einsetzenden Entgiftung zu erdulden und dabei nicht in die Knie zu gehen.
Diese Erscheinungen machen sich in der Regel bereits am ersten Tag oder spätestens einen Tag nach dem Beginn einer Fastenkur bemerkbar. Ich fühle mich heute müde, unkonzentriert und kurznervig. Außerdem habe ich das dringende Bedürfnis nach einer Belohnung. Den ganzen Tag schon sitzt ein kleiner Kobold auf meiner Schulter und flüstert mir zu, dass mich ein kleiner Espresso direkt wieder auf die Beine bringen könnte. Und mein Gehirn meldet mir völlig unrealistische Wahrnehmungen von Kaffee-Duft. Ich halluziniere wohl schon. – Aber nicht mit mir. Nicht heute. Ich habe mir was vorgenommen. Und so muss meine Gereiztheit heute ein anderes Ventil finden.
Eine überlastete Leber kommt häufig mit Müdigkeit und Gereiztheit, Ungeduld und auch depressiven Verstimmungen daher, und deshalb sind die heutigen Signale für mich ein untrügliches Zeichen dafür, dass meine Leber genau das tut, was sie soll: nämlich das Blut entgiften und mit den langzeitigen Zumutungen nicht ganz jugendfreier Stoffe fertig werden, nachdem ich ihr jetzt mit dem Verzicht auf selbige schon eine Riesenchance dafür eingeräumt habe.
In der Antike und im Mittelalter soll man übrigens die Leber als den Sitz der Gefühle betrachtet haben. Daher auch die Annahme, dass einem eine Laus über die Leber gelaufen sei, wenn man verstimmt ist. Ich hatte heute schon ein bis zwei Begegnungen mit diesem Tierchen auf meinem wichtigsten Entgiftungsorgan und versuche es mir nicht weiter übel zu nehmen. Stattdessen habe ich ein paar Yoga-Übungen für die Unterstützung der Leber gemacht und anschließend einen Leberwickel. Schließlich will ich die Laus sobald wie möglich loswerden.
Falls Ihr das Gefühl habt, dass Eure Leber auch ein wenig Unterstützung benötigt, findet Ihr weiter unten die passenden Übungen zum Download. Geht es langsam an! Auch beim Yoga gilt zuweilen die Devise, dass weniger mehr ist. Ein bisschen Anstrengung darf sein. Aber alles immer im Rahmen der eigenen Möglichkeiten.
In Kürze melde ich mich wieder in dieser „Green Detox“-Serie. Bis dahin: Bleibt ges:-)nd!
…ich fast seit mehreren Jahren immer wieder…seit etwa drei Jahren habe ich begonnen, Kompromisse zu machen, d.h. ich trinke auch während des Fastens Kaffee…und fühle mich damit wohl…
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Liebe TeggyTiggs, ein bisschen Fasten mit Kompromissen ist allemal gut genug, wenn es Dir gut tut. Ich versuche jetzt 40 Tage mal die ganz harte Nummer. 😉
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…natürlich, wir sind verschieden und jeder findet hoffentlich, was ihm gut tut, ich wollte nur mal eine Anregung geben…40 Tage, da zieh ich den Hut, wenn Du das schaffst…viel Erfolg!
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